Forstzweckverband Hunsrück-Mittelmosel

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Informationen zur Entstehung des ForstZweckverbandes Hunsrück-Mittelmosel

Die Anfänge – die Idee – der Weg zum Forstzweckverband 

Bereits 2018 wurde die Thematik „Waldarbeiter auf VG-Ebene“ ausgiebig in Ortsbürgermeisterdienstbesprechungen erörtert. 

2020 wurde dieses Thema wiederum aufgegriffen und überlegt, wie ein gewisser Bestand an Forstwirten sicher zu stellen ist, sowie die eigene Ausbildung von Forstwirten zukünftig gewährleistet werden kann. 

Das Forstamt Traben-Trarbach plädierte ebenfalls für die Ausbildung von eigenem Forstwirtpersonal und der Gründung eines Personalpools um die Waldbewirtschaftung der Kommunen auch weiterhin durch eigenes Personal durchzuführen. Ein weiterer Grund ist auch in der Altersstruktur der derzeitigen Forstwirte zu sehen – 54-62 Jahre (bis auf wenige Ausnahmen). 

In weiteren Besprechungen mit Vertretern von Landesforsten kam man u.a. zum Ergebnis, dass zukünftige Einstellungen von Forstwirten durch alle Waldbesitzenden der Verbandsgemeinde stattfinden sollen um zu gewährleisten, dass alle derzeitigen Forstreviere über fachlich gut ausgebildetes Personal verfügen und die Aufgabenwahrnehmung sichergestellt ist. U.a. wechselnder Einsatz von Arbeitskolonen (2-3 Forstwirte pro Kolone). 

Zudem sollen Auszubildende für den Beruf des Forstwirtes eingestellt werden können. Voraussetzung hierfür ist u.a., dass die Anstellungskörperschaft (der FZV) über einen Forstwirtschaftsmeister verfügt. 

Für die zukünftige Ausrichtung und zur Umsetzung der geplanten Vorhaben war man sich einig, dass die Bildung/Gründung eines Forstzweckverbandes (FZV) die praktikabelste Lösung darstellt. 

Umsetzung - Entscheidung 

In der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues haben sich die Stadt Bernkastel-Kues und 21 Ortsgemeinden im Frühjahr 2021 für die Bildung eines Forstzweckverbandes ausgesprochen und sind diesem beigetreten. Eine Verbandsordnung dazu ist erstellt und wurde von den Gemeinden beschlossen. 

Der FZV hat einen Verbandsvorsteher und einen stellvertretenden Verbandsvorsteher. Die Verbandsversammlung hat am 26. April 2021 den Ortsbürgermeister der Gemeinde Veldenz, Herrn Norbert Sproß als Vorsteher und als seinen Stellvertreter, den Ortsbürgermeister der Gemeinde Gornhausen, Herrn Stefan Wagner, gewählt. Diese beiden führen und leiten den Verband. 

Die Verbandsversammlung besteht aus den Verbandsmitgliedern (Stadt BKS und 21 OG). In dieser Versammlung hat jedes Mitglied Stimmrecht. Dieses richtet sich nach der reduzierten Holzbodenfläche (je angefangene 200 ha, eine Stimme). Beispiel: Piesport hat 709 ha Fläche, demnach 4 Stimmen. Die Holzbodenfläche der Kommunen im FZV beläuft sich insgesamt auf ca. 8.700 ha. 

Die Verwaltungsgeschäfte des FZV werden von der VG BKS geführt. 

Aufgabe 

Die gemeinsame Anstellung, die Entlohnung und Ausbildung von Forstwirten ist das Ziel und die Aufgabe des Verbandes. 

Kosten 

Vom Grundsatz her arbeitet der FZV kostenneutral (bis auf die Ausbildungskosten). D.h. dass die Personalkosten der Forstwirte über Landesforsten zu den jeweils gültigen Stundenlohn-Verrechnungssätzen entsprechend dem tatsächlichen Einsatzort abgerechnet werden. Die Kommunen zahlen nur für den tatsächlichen Einsatz der Waldarbeiter in ihrem Gemeindewald. Zu den Gemeinkosten, die nach der reduzierten Waldbodenfläche abgerechnet werden, zählen die Kosten für die Ausbildung (Auszubildende und Ausbilder) sowie die Unterhaltung und Betriebskosten (Schutzkleidung für die Forstwirte, Motorsägen, Forstgerät und Forstfahrzeuge). Die Anschaffung von großen Maschinen ist nicht geplant und vorgesehen. 

Wie ist der derzeitige Sachstand, wie geht es weiter, was haben wir vor, wo wollen wir hin? 

Dies sind u.a. die Fragen, die interessant sind und einen beschäftigen. 

Bisher wurde folgendes umgesetzt: 

1. Der FZV ist als Ausbildungsbetrieb anerkannt und darf/kann somit Forstwirte ausbilden. 

Der Zeitrahmen für den Maßnahmenkatalog zur Anerkennung war sehr knapp, jedoch wollten wir dies schnellstmöglich erreichen, um frühestmöglich mit der Ausbildung zu beginnen (Ansonsten hätten wir erst im August 2022 damit beginnen können – wir hätten ein Jahr verschenkt)

Für eine Anerkennung eines solchen Ausbildungsbetriebes sind einige Bedingungen und Vorgaben zu erfüllen. U.a. ist eine Ausbildungswerkstatt mit Sozialraum, Schulungsraum und Toiletten nach zu weisen. Dies wird von Seiten der Landwirtschaftskammer und der Berufsgenossenschaft gefordert und geprüft. 

Übergangsweise, bis zur Fertigstellung der geplanten Räumlichkeiten, können wir temporäre Möglichkeiten (z.b. Bauhöfe oder Räumlichkeiten der Verbandsmitglieder) nutzen. 

2. Baumaßnahmen - Räumlichkeiten 

Der FZV wird durch die Ortsgemeinde Veldenz in einem bestehenden Bauhofgebäude der Ortsgemeinde eine Ausbildungswerkstatt mit Sozialraum und Toiletten bauen lassen und diese von der Ortsgemeinde anmieten. Dazu gehört ebenso ein Lagerraum mit Hochregalen, ein Container für das notwendige Forstmaterial, für Gefahrenstoffe und Abstellflächen für die Forstfahrzeuge. 

Ein Schulungs-und Besprechungsraum, sowie das Büro für den Ausbilder und die Auszubildenden wird im Rathaus der OG Veldenz eingerichtet. 

Somit sind die Vorgaben temporär erfüllt und der "Start" für die Ausbildung und die Arbeit der Forstwirte ist gewährleistet. 

Die Umsetzung und Fertigstellung der o.g. Baumaßnahmen ist bis ca. Okt/November 2021 geplant. 

3. Ausbildung – Anstellung Forstwirte 

Als Ausbilder wird unser Forstwirtschaftsmeister Ingo Schell schwerpunktmäßig zuständig und verantwortlich sein. 

Im August werden zwei Auszubildende bei uns im FZV ihre dreijährige Ausbildung zum Forstwirt beginnen.

Zum 01. Oktober werden zwei ausgebildete Forstwirte in den FZV eingestellt. In mehreren Vorstellungsgesprächen - mit schriftlichem und praktischem Test wurden die Bewerber ausgewählt. 

Absicht von uns ist es, weitere Azubis einzustellen umso der altersbedingten Fluktuation entgegenzuwirken. Des Weiteren wollen wir somit sicherstellen, dass ausreichend fachlich gut ausgebildete und motivierte Forstwirte für die Bewirtschaftung der gesamten Waldflächen im Verband tätig sein können. 

4. Übernahme/Überleitung der Forstwirte aus den bestehenden Revieren in den FZV 

Damit der FZV vollumfänglich einsatzbereit ist, ist es notwendig, dass neben dem Forstwirtschaftsmeister, der dann auch als Ausbilder tätig ist, ebenfalls die bereits bei den Ortsgemeinden beschäftigten Forstwirte in die Anstellungskörperschaft, den FZV, überführt/übergeleitet werden. Für den einzelnen Forstwirt ändert sich somit lediglich die Anstellungskörperschaft. 

Dies ist formeller Verwaltungsakt, der durch die VG BKS vorbereitet und durchgeführt wird. Genauere Details zu diesem Verfahren werden zeitgerecht erfragt, vorbereitet und den betroffenen Forstwirte mitgeteilt. 

Uns ist es sehr wichtig, dass jeder Forstmitarbeiter umfänglich über die Bedingungen und Umstände informiert ist, um Planungssicherheit zu haben. 

5. Arbeitsbedingungen – Materielle Ausstattung 

Wir sind uns bewusst und es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Angestellte im FZV gute und sichere Arbeitsbedingungen vorfinden muss.

Das werden wir sicherstellen. 

Wir werden Forstfahrzeuge für die Ausbildung und den täglichen Einsatz im gesamten Revier bereitstellen. Die Mobilität wird sichergestellt sein. Das notwendige Material und die vorgeschriebene Ausrüstung für den Arbeitseinsatz wird ebenfalls vorhanden sein. Die Beschaffung und Bereitstellung von Motorsägen und weiteren Forstgerätschaften wird nach und nach erfolgen. 

6. Ausblick 

Wir sind überzeugt, dass die Gründung unseres FZV Hunsrück-Mittelmosel ein richtiger und sehr wichtiger Schritt für alle Mitglieder (Gemeinden) und für die Entwicklung und Zukunft des Waldes ist. 

Wir sehen die Erzielung von Synergieeffekten bei der Bewirtschaftung der Waldflächen und beim Einsatz der Forstwirte. 

Wir sehen einen geringeren Verwaltungsaufwand bei den Ortsgemeinden, der Verbandsgemeinde und der Forstverwaltung. 

Die Forsthaushalte der Ortsgemeinden werden durch eine Kostensenkung nachhaltig auf eine wirtschaftlichere Grundlage gestellt. 

Wir sind zukunftsfähig aufgestellt und uns liegt der Wald und die Nachhaltigkeit am Herzen